Heinrichsbacher Stein


















Der Heinrichsbacher Stein ist ein Felsen welcher nicht so oft wie die im Lauchagrund zum Beispiel besucht werden. Der Zustieg von etwa einer halben Stunde und fast 2 km schreckt doch einige ab. Mit einer Höhe von etwa 17m ist er nicht gerade ein Riese. Dafür sind es die an ihm befindlichen Routen. Mit zurzeit 26 Routen vom 3. bis 9. Grad ist so einiges zu holen. Die Routen sind kurz und knackig. Umlenker sorgen dafür, das man schonend wieder auf den Boden der Tatsachen kommt. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Ich wünsche mir nur, das die alte Feuerstelle nicht wieder in Betrieb genommen wird. Der Wald in der Nähe ist durch die vergangenen Stürme zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden.

Zone 2 bedeutet klettern nur an bestehenden Routen. Das Routennetz ist auch dicht genug um den Fels. Den Fingerhut gibt es dort oft zu sehen. Wer mit Kindern wandert oder Klettert, sollte auf sie aufpassen. Er ist nach wie vor giftig.
Nun endlich ran an die Klettereien. Vom Zustieg aus sieht man zuerst die Südostseite. Auf ihr schlängelt sich der "Zick-Zack-Weg" 4+ empor. Gleich links daneben geht es mit dem "Frühlingsweg" in den 7- Frühling. Der überhängende Bereich kündigt schon bei guter "Arbeitsteilung" 8+ den "Weihnachtsmann" 7 an. Übrigend`s der Zweite Haken läßt sich gut von einem Auflegergriff links unterhalb des zweiten Hakens klinken. (Die Füße gut stellen) Wenn dann der Sicherungsmann nicht gerade ein Nickerchen macht, geht alles gut.
Unten auf den beiden Foto`s ist die "Südverschneidung" 6 zu sehen. Im Führer mit zwei Sternchen angegeben, ist sie ein kleines Juwel in dem Grad. Mit drei Haken nicht übersichert und man findet immer sehr schöne Griffe und Tritte.

Auf dem linkem Foto befindet sich auf der linken Wandseite die nicht gerade weiche Route "Hammerheart" 9-.

Auf Fußhöhe vom Kletterer zieht die "Südtraverse" 6+ ihre Bahn. Anfänglich sind die Tritte klein und werden mit zunehmender Länge größer und der Fels hängt immer weniger über.

Rechtes Foto, rechte Wandseite, hier macht der "Herbstweg" 7- auch im Sommer Spaß.

"Vielen Dank Uwe" 7+ ist nicht nur ein Dankeschön an Uwe sondern ein sehr schöner Weg mit herrlichen Zügen am Überhang. Crux ist zwischen dem 2. und 3. Haken. Danach wird es wieder senkrecht und man steht wieder auf seinen Füßen.
Bei dem Abseilen kann man sich dann das ganze nocheinmal ansehen und sich fragen ob man es wirklich geschafft hatte da drüber zu kommen.
Geht man nun nach vollbrachter Tat weiter nach links um die Ecke, sieht man schon wieder die nächsten geilen, tollen, spannenden, aufregenden, unbedingt zu kletternden und und und Projekte.
Hier der Einstieg in den "Direkten Pfeilerweg" 6+. Schon der Einstieg ist wie man sieht überhängend und mit wenigen längeren Zügen zu bewältigen. Nach oben hin wird`s dann leichter und die Welt ist wieder gerade.
Wieder ein Stück nach links, ist in der rechten Ecke der "Heinrichsbacher Riss" 5- zu sehen. Unten an der Schattenkante beginnend, gerade hoch über den Zacken welcher mehr als locker ist und trotz aller Schwerkraftgesetze an seinem Platz ist, weiter durch leicht überhängendes Henkelgelände zum Umlenker. In der Mitte vom Foto ist ein Riss im "Handstreich" 7+ zu machen. Nicht mehr vollständig auf dem Foto zusehen, führt links die schwerste Route am Heinrichsbacher Stein empor. "Overkill" 9+ wurde während der Erstbegehung nach dem zweiten Haken gerade hoch 10- geklettert. Im Laufe der Zeit hat sich dann eine leichtere Schleife links entlang eingebürgert und mit 9+ noch als immer noch recht knifflig anzusehen ist.
Der "Handstreich" 7+ von der Seite aus gesehen, bietet an schönen Auflegern und Klemmern einen Weg nach oben. Ist das nicht eine einladende Neigung ?
An der linken Seite vom Heinrichsbacher Stein befindet sich dann noch ein Schmankerl. Schon der Name ruft nach einer Begehung. "Killer" 7+. Ob sich der Name nun nach dem ersten geschlagenem Haken in der Route richtet, oder nach dem Zug zum Zweiten Bühler, ist fraglich. Den geschlagenen kann man zwar mit klinken, aber belasten sollte man ihn warscheinlich nur mit dem Gewicht der Exe und dem Seil. Der Zweite (der erste Bühler) ist dann schon bedeutend stabiler gestaltet. Die Neigung der Route ist auf den unteren Fotos leicht zu erkennen. Plattenschleicher werden hier so ihre Schwierigkeiten haben. Die Route ist an der dritten Exe mit einer fix instalierten selbigen eingerichtet. Hoffentlich findet sich dafür kein Liebhaber. Sie ist dem Wiederholer eine willkommene Bereicherung.
Wenn man dann entweder dicke Arme oder alle Routen abgehakt hat, kann man sich in die Sonne legen und den Tag ausklingen lassen.
Noch einige Worte nebenbei. Die Umlenker sind keine riesigen Ringe, deshalb ist es angebracht sich von oben immer abzuseilen. Das schont diese für eine längere Zeit. Man will ja schließlich mit seinen Enkeln eventuell auch wieder hier her kommen.
Das Seil wird nun abgezogen und man oder Frau geht (hoffentlich) zufrieden nach Hause. Wie man sich im Wald bewegt ist ja jedem klar. Trotz allem ist auch immer wieder an den Felsen die Gefahr von herunterfallenden Steinen nicht zu unterschätzen. Deshalb lohnt es sich auch hier am Heinrichsbacher Stein einen Helm zu tragen. Da doch so das eine oder andere lockere Steinchen auf der Lauer liegt.
Wer sich während der Touren auch mal umsieht wird so einiges an bekanntem Getein und Landschafts-Sehenswürdigkeiten entdecken können.
Nachdem nun das Panorama erfolgreich studiert worden ist geht es an den Nachhauseweg.
Dabei fragt sich der unruhige Klettergeist bestimmt schon wieder was man in der nächsten freien Zeit so alles anstellen kann. Ein weiterer Besuch hier lohnt sich auf alle Fälle. Keiner wird gleich beim ersten Besuch alle Routen Rotpunkt durchstiegen haben.
Somit erübrigt sich die Frage nach dem nächsten

"Wo lang denn nun ???"

Rechts vom Seil geht es über den "Kleinen Überhang" 7- in verschiedenen Varianten zum Umlenker. Man kann die Crux als Piazschuppe oder leicht links vom Haken in Form von Leistenkletterei klettern.