Ammergau
Landschaftlich gehören die Ammergauer Alpen zum Teil Deutschland und Österreich gemeinsam. Sie gehören zu den nördlichen Kalkalpen und erstrecken sich etwa von Füssen bis Garmisch-Patenkirchen. Die Gipfel erreichen schon eine beachtliche Höhe von bis zu 2400m. Weshalb manche Kletterei dort nicht mehr zum Sportklettern gezählt werden kann. Im Gebirge findet man in den niedrigeren Lagen immer wieder einige Wände und Wändchen, an denen das Sportklettern hoch angeschrieben ist. Sowohl an den Kletterhöhen wie auch an den Schwierigkeits Graden. Für die eventuell mitgenommene Familie gibt es in der Umgebung einiges zu erleben und zu erforschen. Nördlich von Füssen laden einige Seen mit Campingplätzen zum verweilen ein. Jeh nach Bedürfnis sind die verschiedensten Freizeitaktivitäten machbar. Vom Baden, Radeln, Paragliding, Wandern, Shoppen, Essen, Segeln, Biken usw. und natürlich Klettern. Hier gibt es für die Hallenverwöhnten einige Gebiete mit kurzen sehr gut abgesicherten Routen aller Grade bis hin zu gruseligen alpinen Routen in die man nie wieder einsteigen möchte. (Wenn man sie überstanden hat). Also ein Besuch lohnt immer. Und das nahe Österreich lockt ja auch. Zum Beispiel mit dem alljährlichem Mittelalterspektakel auf der Burg Ehrenberg in der Nähe von Reutte. Hier wird im großem Aufgebot von der Zeit der Römer bis in`s Mittelalter alles geboten wie z.B. Ritterturniere, Gladiatorenspiele, einen riesigen historischen Markt, die Schlacht um Ehrenberg, Feuerwerke, Konzerte uvm. Informationen gibt es hier auf der Burg. Also auch mal in' s Ammergau fahren lohnt sich.
Da wir zum Klettern hier sind fragt man sich nun was haben die Eiskugeln mit Klettern zu tun?
Wir sind auch noch da ! ! ! Sieht und höhrt uns denn keiner?
Das ist er nun. Der Geiselstein. Das Ziel einiger Träume. Hier die Süd und Südostwand. Sie bieten viele Routen vom 5. bis 9. Grad. Die Sicherungsabstände sind aber schon nicht mehr so nah wie manch einer es lieber haben möchte.
Der Zustieg ist über den Kenzensattel oder nördlich der Kenzenwand möglich. Vorsicht ist auf beiden Wegen geboten. Auch Ende Mai kann hier noch einiges an Schnee liegen.
Auf dem Weg zum Kenzensattel kommt man an der Kenzenwand vorbei. Oder man kommt eben nicht vorbei und geht dort schon die ersten Routen an. An ihr gibt es die schönen Routen wie "Vodoo Chile" 8-/8, "Von Guten Mächten" 8- (ist selbst abzusichern, weite Stellen frei zu klettern), "Eckverschneidung" 6+ (die Schlüsselstelle 7-, ein großer Haufen Bruch, ist frei zu klettern), "Via Anarchia" 7+, "Kozmic Blues" 8- und wer den Glaube an "Glaube, Liebe, Hoffnung" 8-/8 nicht verloren hat, kann sich ja zum Schluß noch "Up Space" 9- gönnen. Alles Routen in den gehobeneren Graden. Die Eckverschneidung ist zwar nur 6+/7- aber nur Verschneidungs und Rissaspiranten zu empfehlen. Sie ist selbst abzusichern und verlangt schon ein gutes Nervenkostüm. Die anderen Routen sind mit guten Borhaken ausgestattet und erlauben ein ruhiges Steigen an Leisten Kanten und Rissen.
Die Stände sind gebohrt und dienen oft auch zum Abseilen.
Der Zustieg bis zur Kenzenhütte, welche als Ausgangspunkt für viele Touren und Routen dient, ist von Halblech bequem mit dem Bus zu erreichen. Immerhin wären es 12 km zu laufen. Für Notfälle ist die Bergwacht schnell zur Stelle und es wird einem bestens geholfen.

Somit ist die Unterstützung von weltlicher und geistiger Macht gesichert.

Da sich das Wetter nun wieder zum Guten neigt, suche man sich schnell einen Sicherungssklaven, ich meine Sicherungsmann und begebe sich ohne noch lange herum zustehen an die Routen.
Für Freunde der kurzen Routen bieten die Schwanseeplatten reinen Genuss. Wenn einem der 6. bis 7. Grad liegt, ist man hier bestens aufgehoben. Die Beliebtheit der Platten spiegelt sich im Glanz der Griffe etwas wider, aber Genuss kommt allemal auf.
Da bei schönem Wetter ja bekanntlich jeder klettern kann, wird es nun langsam Zeit, das sich der Wettergott wieder einmal anders entscheidet.
Was diese drei Foto`s verbindet, ist wieder eine andere Geschichte. Der Fels links ist das Laberköpferl. Eine sehr schöne Route ist hier die "Reindl Kante" 4, wenn man den Einstieg findet, schlechtes Wetter übersteht, den Abstieg überlebt und die jungen Stiere links liegen lassen kann. Dann kommt Freude auf. (wieder)
Wem das alles dann zuviel wird, der hat im Garten vom Frauenwasserl wieder die Möglichkeit die Freude am Klettern neu zu entdecken. Routen in der Graden 3 bis 7 warten hier auf fleißige Hände. Der Zustieg ist mit etwa 5 bis 10 Sekunden mehr als ein alpines Erlebnis und somit für die geschundenen Glieder machbar. Der schnelle Zustieg und die schönen Routen locken viele Begeher an. Was aber erstaunlicherweise die Routen kaum beeinträchtigt hat.
Wenn dann doch wieder einmal der Wettergott zürnen sollte, dann ist in der Obersdorfer Kletterhalle immer ein trockenes Plätzchen frei, um zu entspannen oder wieder Routen ziehen oder auch einmal eine Neue "Sucht" kennen zu lernen.
Wer sich nun schon einmal hier in der Gegend befindet, sollte die Kultur nicht zu kurz kommen lassen. Das nebenstehende Schloss kennen ja nun bestimmt nicht nur die Oma`s und Opa`s zu Hause. Was hier König von Bayern (1864 - 1886) sich erschaffen ließ, ist nicht nur für die japanischen Kollegen der Menschheit interessant.
Wer das Schloss oder den Ort Schwangau mit seinem touristischen Treiben über sich ergehen lassen hat, eventuell die eine oder andere Postkarte hoffentlich an die zu Hausegebliebenen geschickt hat, wird sich dann den Stimmen aus dem Nebel nicht entziehen können
welche da schon wieder rufen
Mehr Foto`s
als auf dieser Seite, gibt es hier.
Und wer es drauf hat, kann schon mal sich und die Arme lockern.