Survival bedeutet kurz gesagt Überleben. Man isst und trinkt was man findet. Um etwas Essbares oder Trinkbares zu finden muss man bereit sein, Leiden zu erdulden. Jeh größer die Not um so leichter fällt es einem. Essen unterscheidet sich in der ..., ich möchte mal Wildnis dazu sagen, in drei Kategorien. Die Erste umfasst alles was essbar ist und nicht weglaufen kann. Zur Zweiten gehört alles was man mit einfachen Mitteln fangen und entweder roh, gekocht oder gebraten essen kann. Zur Dritten Kategorie gehört alles, was man selbst zwar essen kann, diese aber den Menschen ebenfalls als etwas essbares betrachten. Getreu dem Sprichwort: „Jage nie, was du nicht töten kannst!“ sollte man sich seine Beute mit Verstand wählen. Dinge aus der Ersten Kategorie und viele Arten von Fischen zählen zu der relativ leicht zu beschaffenden Beute. Ungeübte, stellt aber selbst diese Möglichkeit den Magen voller zu bekommen, schon vor Probleme. Der Überlebende wird hauptsächlich zum Sammler werden, denn Überleben bedeutet auch wieder in die Zivilisation zurück zu kommen. Und dies geht nur durch sich fortbewegen, egal ob zu Fuß, Pferd, Rad oder auf allen Vieren. Nach dem Motto „4 x ssss“ wird man auf alle Fälle suchen, sammeln, sortieren und satt sein. Finden wird man immer etwas, was davon essbar ist, steht auf einem anderen Blatt.

Im Falle einer Not- Situation gilt eine ebenso einfache wie wichtige Grundregel sich zu retten,  

S T O P

S
T
think (denken), viele Individuen neigen in hektischen oder entscheidenden Situationen dazu, ihr so hoch gebildetes Gehirn abzuschalten, jetzt sollte man es benutzen.
Stop, Halt, was soviel bedeutet wie erst einmal hinsetzen und Ruhe bewahren, nicht Ziellos umherrennen oder Panik verbreiten.
O
observiere (beobachten, wahrnehmen), bedeutet die Situation mit allen vorhandenen Mitteln und Begebenheiten zu erfassen und einzustufen. In brauchbar, notwendig,  gesundheitsgefährdend, vorrangig, unwichtig, u.s.w. Dies bedeutet mit unter der schwierigste Teil zu sein, denn sehen was da ist setzt eine gewisse Erfahrung voraus.
P
planen bedeutet mit den vorhanden Materialien, den Geländeeigenschaften und was man von den Überlegungen gelernt hat, einen größtmöglichen Nutzen zu erreichen.









Survival
Zu erwähnen ist noch die Erkenntnis :

Eine gute Garderobe schützt gegen Wind.

Wind bedeutet Auskühlung

Auskühlung erfordert Nahrung

Nahrung erfordert Wasser

Wasser muss man erst finden.

Eine wichtige Rolle spielt die Angst. Es gibt in der modernen Gesellschaft leider zu viele Menschen die keine Angst mehr haben. Für die Restlichen bleibt die Feststellung: “Ein Leben ohne Angst gibt es nicht“. Angst ist die gesunde Reaktion eines Körpers, der sich erhalten will. Ohne Angst – kein Überleben. In jedem Lebewesen steckt der Überlebenstrieb, in dem einen mehr, in dem anderen weniger. Ohne ein Angstsignal währe keiner in der Lage zu überleben. Man würde sich ständig unnötig in Gefahr begeben und darin umkommen. Angst erzeugt eine gewisse Vorsicht, diese führt wiederum zum instinktiven, überlegtem oder panischen Handeln. Dadurch wird die Angst zu einem der wichtigsten Lernfaktoren für Lebewesen. Sie zwingt einen dazu, die jeweilige Situation realer einzuschätzen und dementsprechend Handlungen zu ergreifen, diesen Zustand lebensfreundlicher zu verändern. Wer behauptet keine Angst zu haben, ist ein Lügner oder schon lange tot.

Was man zuerst verliert, ist der Verstand. Ich meine nicht, das man seine gelobte Intelligenz verliert, aber sobald man dehydriert ist, fällt es einem schon schwerer Sätze zu bilden. Real  zu erkennen was man eigentlich tun sollte und richtige Entscheidungen in kurzer Zeit zu fällen. Man bemerkt schon nach 10 – 12 Stunden ohne Wasser, wie der Körper reagiert. Wenn dann noch ein schöner Sommer Tag ohne brauchbare Schattenspender hinzu kommt, fängt die Lebenskerze schon an zu flackern und man sollte sich entschließen seine Survival Kenntnisse (soweit sie vorhanden) auch zu gebrauchen. Man muss Handlungen regelrecht im voraus planen. Man muss Tätigkeiten im Kopf voraus denken, um sie dann noch sicher ausführen zu können. Selbst einfachste Dinge wie Reißverschlüsse oder Knöpfe schließen, Feuerzeug bedienen, werden im dehydriertem und eventuell unterkühltem Zustand zur schweren Aufgabe. Nicht nur die gesamte Motorik ist viel langsamer, sondern auch das Denken läuft in einer verminderten Geschwindigkeit ab. Dazu schleicht sich immer mehr eine Lethargie ein, welche das ganze zwar erträglicher macht, es einem aber um so schwerer, sich aus der Notlage zu befreien. Man wird müde, Zucker und Fett fehlen dem Körper. Wenn man das nicht beeinflussen kann, sinkt nach drei Tagen der Blutzuckerspiegel ab. Gegenmaßnahmen des Körpers mit dem Ziel ein weiteres Absinken des Blutzuckerspiegels zu verhindern, führen zu den typischen Symptomen wie Unruhe, Herzklopfen, Schweißausbrüche und Heißhunger. Das Gehirn reagiert mit Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Benommenheit welche bis zur Bewusstlosigkeit führen kann. Durch zuführen von Traubenzucker pegelt sich der Zustand wieder auf ein normales Maß ein, wenn nicht, geht der Körper an seine Reserven. Der Kreislauf muss sich enorm umstellen, um der sich total veränderten Energiezufuhr anzupassen. Für eine kürzere Zeit etwa 10-20 Tage, ist Essen kein Thema (zumindest ist es Überlebbar), in 4 – 8 Tagen hat man sich daran gewöhnt,  man wacht auf und merkt, dass man keinen Hunger mehr hat, man schläft viel und hat noch Energie um etwas zu unternehmen. Nur die ersten 4 - 8 Tage machen den Menschen fertig, egal wie oft man das übt. Einzige Bedingung ist, man hat genügend Wasser. Mit Wochenend- Survival haben diese Zeiträume schon nichts mehr zu tun. Mit Wochenend- Survival kann man aber sein Wissen bereichern.

Es kann immer passieren, dass man aus seinem hoch technisierten kontrollierten Umfeld in eine Situation gerät, in der man gar keine Kontrolle mehr hat. Dann hat man schon ein existenzielles Problem. Wenn man dann allein ist, hat man nur den eigenen Körper und Verstand. Ganz wichtig ist dann die Unfallverhütung. Sich in der Wildnis zu verletzen ist hart, denn man muss sich ja weiterbewegen und arbeiten, wenn man keine Kraft hat und einem alles weh tut, weil die Hände kaputt sind, dann ist das Leben um so schwerer. Ein Auswaschen und Verbinden von Wunden sollte schon erfolgen. Kleine Schnittwunden oder Schürfwunden können sich leicht infizieren. Das Wissen mit welchen säurehaltigen pflanzlichen Tees Wunden desinfiziert werden können, kann einem schon viel weiterhelfen. Salz ist erste Verteidigung gegen Infektionen, vor denen man sich in Acht nehmen sollte, da Infektionen immer den Körper schwächen werden. Bei seinen täglichen körperlichen Aufgaben kommt man an einen Punkt, ab dem man effizienter wird. Man weiß genau wie viel man sich jeden Tag zumuten kann, um in den Grenzen seiner Reserven zu bleiben. Da der gesamte Tagesablauf sich eigentlich nur noch um wenige Dinge dreht.

Körperlich überleben  ----   Moralisch überleben  ---   Hoffnung auf Rettung

Stillstand ist der Killer aller Situationen, wenn man sich setzt ist man erledigt. Aus dem Höhenbergsteigen hört man oft Nachrichten über Verunglückte, welche Pause machen wollten und nicht mehr auf die Beine kamen. Im Survival ist es genauso, wer sich geistig und körperlich nicht regt ist verloren.

Feuer ist eines der ersten Dinge die man üben und auch später beherrschen sollte. Oft trifft der Ausspruch: „Kein Feuer – kein Essen“ zu. Für ein Feuer benötigt ein Ungeübter etwa 2-3 Tage, wenn man das richtige Brennmaterial hat, vielleicht noch 3-4-5 Stunden, dem Profi gelingt es (hoffentlich) schon nach 2-3 Minuten. Man sollte nicht vergessen, Feuer zu machen ist schwer. Nur wer es schon einmal selbst probiert hat, wird sich noch an die Blasen und den Qualm erinnern, aber es war dann immer noch ein langer Schritt zur Flamme. Feuer war schon immer wertvoll und sorgt in Notsituationen immer für Behaglichkeit.

Wichtig ist auch, dass eine Handlung Sinn macht. Denn sinnlose Handlungen verbrauchen unnötig Energie, welche man ja nur in geringerer Menge zu Verfügung hat. Vieles muss man z.B. nicht kochen, wenn man sauberes Wasser hat. Im Laufe der Zeit entdeckt man so einiges wieder, was früher normal war. 95% der menschlichen Geschichte fand in der Steinzeit statt, also waren diese Praktiken zum Überleben geeignet. Man sucht Steine, fängt an Werkzeuge herzustellen und benutzt sie wie vor vielen Tausenden von Jahren. Stöcke, Steine, Gräser, Blätter, Erde es gibt vieles mit dem man sich das Überleben erleichtern kann. Einzig Erkennen, Analysieren und Handeln entscheiden darüber, wie man eine Situation übersteht.

Viele vergessen auch, nur wenn man eine längere Zeit Überleben muss, ist die Versorgung mit Nahrung wichtig. Bei 2-3 Tagen kann man sich beruhigt einer kleinen Fastenkur unterziehen, ohne einen Schaden zu nehmen.

Eine gern gestellte Frage ist immer: „Was nehme ich auf eine Survival Tour mit?“

Hauptsache seinen Kopf, müsste man sagen. Ein brauchbares Messer (und kein Monster), Schnur, Alufolie, Angelhaken, angepasste Kleidung, erste Hilfe, Rasierklinge, Feuerzeug, Streichhölzer, Kocher, Zelt, Regenschirm, Kleber, Zwirn, Nähnadel, Kompass, Karten, Taschenlampe, Pinzette, Schmerztabletten, Kugelschreiber (Bleistift ist besser, kann zum Feuer machen benutzt werden) Rucksack, Wanderschuhe, Fotoapparat... Die Liste könnte man nötig oder unnötig verlängern. Es entscheidet immer die Situation was man wirklich braucht. Nach einem Schiffbruch wird man sich höchst wahrscheinlich kaum ärgern, wenn man seine Pinzette vergessen hat. Wer sich öfter mit der Sache beschäftigt, wird mit der Zeit eine eigene Liste im Kopf haben und wissen, mit wie viel oder wenig Mindestausrüstung er sich 20m von der nächsten Kaufhalle wegbewegen kann ohne zu verhungern. Wichtig ist immer, dass man die Gerätschaften welche in der Auswahl sind, auch gebrauchen kann.  Also immer mal Survival „spielen“ öffnet nicht nur ungeahnte Möglichkeiten. Vielen Menschen würde Survival mal vor Augen halten, was im Leben außer Protzerei und Raffgier wirklich wichtig ist. Das große Auto vor der Tür kann man immernoch nicht essen und trinken.

Die Entscheidung der Notfall Ausrüstung, richtet sich noch nach anderen Umständen. Die Art der Fortbewegung ob zu Fuß, mit Auto, Schiff, Fahrrad oder Zug entscheidet über den Grad der Not Situation genauso wie die Gegend. Meer, Berge, Wüste, Arktis oder Campingplatz, überall kann eine Notfall Situation eintreten, sie kann von Vorteil oder Nachteil sein. Lagerbau, Wasserbeschaffung, Wasser filtern, Werkzeuge herstellen, Feuer machen, Windschutz herstellen, Wärmehaushalt regulieren, Notsignale geben, Orientierung bewahren, Hindernisse überwinden, vegetarische und tierische Nahrung besorgen, Fische fangen, Tiere schlachten, Waffen herstellen, Nahrung kochen und konservieren, dies sind alles notwendige und wichtige Fertigkeiten, die das Überleben schon so manchem ermöglichte.




























Noch etwas als Trost,
es gibt schlimmeres als sterben.

Survival ist eine Sache welche sich kaum oder nie ändert. In manchen Situationen sind die Prioritäten nur anders verteilt, aber Grundzüge sind in jeder Lage ähnlich. Z.B. ist manchmal statt eines Daches das Wasser wichtiger. Ein Schutzdach ist in kalten Polarregionen wichtiger als Schatten. Im Winter gibt es Wasser überall in Form von Schnee. Im Sommer hilft nur das Wissen wo man eventuell Wasser findet, dass der Trinkbecher gefüllt werden kann. Für das Überleben ist vieles von Vorteil. Universelle Prinzipien kann man immer lernen und sie gelten überall in der Welt. Man geht bei Hitze nicht tagsüber, schläft den Tag lieber, geht abends, fischt nachts, läuft nicht in der Sonne, sammelt während man sich bewegt, versucht die Orientierung zu behalten und und und. Wer solche kleinen Regeln sich schon im normalen Leben aneignet, hat in Notsituationen den Kopf freier für andere Dinge. Survival fängt nicht an der Waldkante an, sondern früh am Morgen wenn man sein Bett verlässt um den Tag zu beginnen. Mit Frühstück, Mittagessen und Abendbrot erhält man ja auch nur seine Überlebensfähigkeit. Survival kann in verschiedenste Bereiche vom Tag eingebaut werden. Schon der Weg zur Arbeit ist mit dem Auto bequemer, aber für seine Kondition tut man dabei nicht viel. Mal auf ein Mittagessen oder Abendbrot zu verzichten, ist für viele eine große Herausforderung. Tödlich aber noch lange nicht. Entsprechende sportliche Betätigungen sind nicht nur für die allgemeine Kondition gut. Niemand denkt daran, z.B. im so schönen Urlaubsland mit seinem Fahrzeug stecken zu bleiben und bis zum nächsten Ort 20, 30 oder noch mehr Kilometer laufen zu müssen. Diese Strecke bei hoch sommerlichen Temperaturen zurückzulegen ist dann für manche das totale Survival- (Über-)lebnis.

Das wichtigste am Survival ist,
Freunde zu haben, die auf einen warten.